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Echter Lavendel - Die gute Fee

Der Film “Birnenkuchen mit Lavendel” ist nicht nur eine romantische und schöne Hommage an das Leben in Südfrankreich mit seinen endlosen weiten Lavendelfeldern, sondern zeigt auch einen ausserordentlich liebevollen und achtsamen Umgang mit dem Leben, der Natur aus Sicht eines jungen Mannes mit Aspergersyndrom.

 

Mit Südfrankreich verbinden wir Bilder von endlosen, blaublühenden Lavendelfeldern und einer beschaulichen Lebensweise. Der Duft des Lavendels ist in der Provence an jeder Ecke präsent.

Aber wenn ich Euch jetzt sage, dass das gar keine echten Lavendelfelder sind?

Dazu ein kleiner Exkurs in die Botanik, der unentbehrlich ist um zu verstehen, warum Lavendel nicht gleich Lavendel ist und warum uns nicht jeder Duft eines Lavendels an die Lavendelsträusschen aus Grossmutter’s Kleiderschrank erinnert. Grossmutter's lila Sträusschen halten übrigens auch heute noch sehr erfolgreich Kleidermotten fern, nicht aber Küchenmotten. Letztere lieben das Eierlegen in duftenden Lavendelblüten.


Von den rund 26 Lavendelsorten sind die drei bekanntesten in Frankreich und Spanien beheimatet.

Der Echte Lavendel (Lavandula officinalis) wächst in der Hochprovence auf rund 800 – 2'000 Metern Höhe wild und ist eher von niedrigem Wuchs. Seine Blättchen sind grau-grün, eher klein und lanzettenförmig. Er blüht von Weiss bis Blau-Violett. Sein Duft ist intensiv, blumig und weich.

Sein grosser Bruder ist der Speiklavendel (Lavandula latifolia). Er ist grösser und höher, wie es sich für einen grossen Bruder gehört, blüht grau-blau und wächst in tieferen wärmeren Lagen unter 1'000 Metern über Meer.

Das geklonte Kind der beiden ist der Lavandin, ein Hybrid, und genau diesen Lavendel kennen wir von den einheitlich blau-violett-blühenden Feldern der Provence. Die längeren Blütenstängel ermöglichen eine einfachere maschinelle Ernte, seine Ölausbeute ist doppelt so gross wie die des echten Lavendels und sein Duft weniger blumig mit einem frischen, eher stechenden Abgang. In der Aromatherapie wird er als “Putzlavendel” bezeichnet, was auf seine Verwendung hinweist: Mit seiner stark antibakteriellen Wirkung eignet er sich in erster Linie zur Wundversorgung oder als Zugabe in Wasch- und Putzwasser.

 

Im Garten pflanzt man von Vorteil den Lavendel neben die Rose. Diese Kombination hält die Blattläuse und Ameisen von den Rosen fern. 

Zurück zum Echten Lavendel, der lange Zeit als absolutes Modeparfum galt, unter anderem enthalten in «4711». Erst im 20. Jahrhundert, mit der Aromatherapie, erhielt das ätherische Öl einen gewichtigen Platz als Heilmittel.

Der Name lavandula wird vom Lateinischen “lavare” (= waschen, reinigen) abgeleitet. Oder doch eher von “levare” (= erleichtern, abhelfen, im Sinne von beruhigen)? Wie auch immer, beide Ableitungen weisen auf die vielseitige Heilwirkung des Echten Lavendels hin.

Seit dem Mittelalter hat das Allerweltskräutlein einen festen Platz in der Klostermedizin. Dazu findet man erste schriftliche Hinweise bei der viel gelobten Äbtissin Hildegard von Bingen.

Kurz und gut, am besten packen wir ein Fläschchen ätherisches Öl des Echten Lavendels in unsere SommerReiseApotheke ein. Dann sind wir gerüstet für alle ESSENZiellen Notfälle unterwegs. Denn das blumig, weichduftende Öl der Mitte kann sehr viel. Doch Vorsicht beim Kauf dieses duftenden Wunderöls! Duftschlösser auf Jahrmärkten versprechen einem zu oft wahre Luftschlösser. Deren “Öle” sind häufig synthetisch hergestellt und gehören weder auf den Körper noch in den Mund und auch nicht als Duft in die Nase! 

 

Geschenkset mit "Lavendel fein" von Primavera und Merkzettel im handgefertigten Reisebeutel à 17 .- bei Odorata erhältlich!

ESSENZielle SommerReiseApotheke

Äussere Anwendung

Hier finden wir die Ausnahme in der Anwendung unter den ätherischen Ölen. Das ätherische Öl des Balsamkräutleins Lavendel  darf und muss sogar je nach Notfall pur auf die Haut aufgetragen werden!

  • im Akutfall tropfenweise pur auftragen auf: Verletzungen, Verbrennungen (!), Sonnenbrand, Insektenstiche (wirkt desinfizierend, entzündungshemmend, wundheilend, schmerzlindernd, juckreizstillend (neutralisiert das Insektengift) und verhindert Brandblasenbildung)
  • zur weiteren Behandlung: 1-2 Tropfen auf 2 EL fettes Öl (z.B. Olivenöl). Bei offenen Wunden noch etwas länger pur auftragen, bevor man die sich schliessende Wunde mit fettem Öl behandelt
  • bei Ohrenschmerzen: 1 Tropfen ätherisches Lavendelöl und etwas Olivenöl auf einen Wattebausch geben und diesen sanft in den Gehörgang schieben
  • bei Bauchschmerzen: bei seelischem oder verdauungsbedingtem Bauchweh, auf Reisen und Daheim, hilft eine einfache, liebevolle Bauchmassage mit 1-2 Tropfen Lavendelöl in fettem Öl
  • bei Panikattacken, Schock und Traumata: 1 Topfen direkt aufs Handgelenk geben, sanft einreiben und daran riechen
  • wirkt bei Abgeschlagenheit aufbauend und anregend, nachgewiesenermassen antidepressiv, bei Unruhe und Stress nervenberuhigend und schlaffördernd (1-2 Tropfen auf ein Taschentuch träufeln und dieses vor dem Schlafengehen aufs Kopfkissen legen) Kurzum, der Duft führt uns in unsere Mitte zurück

Innere Anwendung

  • bei Magen-Darm-Verstimmungen, Blähungen oder seelischem Bauchweh 1 Tropfen ätherisches Lavendelöl mit etwas Honig oder Zucker im Mund zergehen lassen (wirkt krampflösend und gallenflussanregend)

Nach dem Genuss von Miesmuscheln und Pommes frites, einer unvorstellbaren „Fettbombe“ für die Verdauung, konnte ich mit dieser Anwendung jemandem grosse Erleichterung verschaffen. Durch die Verdauungssäfte anregende Wirkung des Lavendels haben sich die Gedärme des Schwerkost-Gourmets schnell beruhigt. Ein schönes Beispiel, wie kraftvoll ein Tropfen ätherisches Öl sein kann!

 

Vom Überfluss zum Hochgenuss, aus der Küche geplaudert…

In Anlehnung an die getrocknete Mischung «Herbes de Provence» habe ich eine Gewürzkombination aus frischen Kräutern hergestellt: Lavendelblüten, Rosmarin, blühender Thymian und wilder Majoran aus dem Wald. Die Blüten geben dem Gewürzbouquet eine tolle Farbe. Für den Wintervorrat würde ich die Kräuter wegen Schimmelgefahr vorher schonend trocknen. Die kraftvolle Mischung wird klassisch für Ratatouille verwendet, aber auch für andere Gemüsegerichte oder zum Würzen gebratener Kartoffeln. Ein Gedicht!

Der Bienenflug erhöht die Ausbeute von ätherischem Öl um mehr als 15 %! Diese emsigen Insekten liefern uns zudem noch den einzigartigen Lavendelhonig, der das folgende Rezept verfeinert.

Birnentarte mit Lavendel

(für eine Tarte Form von 26 cm))

Zutaten für den Teig

130 g      Mehl
1 EL        Zucker
1 Prise    Salz
60 g       Butter
1             Ei

 

Zutaten für die Tarte

2 – 3       Birnen
1 TL        Zitronensaft
2 EL        Honig (eventuell Lavendelhonig aus der Provence verwenden)
1 TL        Lavendelblüten

Mehl, Zucker und Salz mischen. Mit Ei und Butter rasch zu einem Teig kneten. Teigkugel ca. 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen

Nun den Backofen auf 200 Grad vorheizen. Die Birnen waschen und in dünne Spalten schneiden. Mit Zitronensaft beträufeln

Den Teig auf einem mit Backpapier belegten Blech rund auswallen. Den Boden mehrmals mit einer Gabel einstechen und mit den Birnenspalten belegen, rundum den Teigboden ungefähr 2 cm frei lassen. Den Rand sanft einmal einschlagen

Den Kuchen 30 - 40 Minuten auf mittlerer Rille backen

Honig und Lavendelblüten leicht erwärmen. Den noch warmen Kuchen mit dem flüssigen Honig bestreichen und am besten warm servieren

 

Mit Vanilleeis oder leicht geschlagenem Rahm eine süsse Verführung!

Mit sonnigen und duftenden Bildern der Provence und dem süssen Lavendelgeschmack im Mund wünsche ich Euch eine schöne Sommerzeit. Odorata geht von Juli bis August in die Sommerpause. Ich werde auf griechischen Inseln reisen, um mich neu inspirieren zu lassen, von intensiv duftenden, mediterranen Pflanzen unter der Sommersonne!

 

Mit blumig duftendem Lavendelgruss

 

Eure Odorata

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